Dieser Abschnitt behandelt Probleme, die auftauchen können,
wenn PPP über ein Modem verwendet wird.
Einige ISPs verwenden
ssword
, andere verwenden
password
. Wenn das Einwahlskript falsch ist,
scheitert die Anmeldung. Üblicherweise suchen Sie nach Fehlern
der PPP-Verbindung indem Sie sich manuell
verbinden.
Wenn Sie einen eigenen Kernel verwenden, stellen Sie sicher, dass die folgende Zeile in der Kernelkonfigurationsdatei vorhanden ist:
device uart
Das uart
-Gerät ist bereits im
GENERIC
-Kernel vorhanden, deshalb sind in
diesem Fall keine zusätzlichen Schritte vonnöten.
Kontrollieren Sie die Ausgabe von
dmesg
:
#
dmesg | grep uart
In der Ausgabe sollten die entsprechenden
uart
-Geräte, beispielsweise
uart1
(COM2
), angezeigt werden.
Wird ein passendes Gerät angezeigt, braucht der Kernel
nicht neu erstellt werden. Wenn das Modem an
uart1
angeschlossen ist, ist
/dev/cuau1
die dazugehörende
Gerätedatei.
Ein Verbindungsaufbau zum Internet durch manuelle
Steuerung von ppp
geht schnell, ist einfach
und stellt einen guten Weg dar, eine Verbindung auf Fehler hin
zu überprüfen oder einfach Informationen darüber zu sammeln,
wie der ISP Verbindungen handhabt. Lassen
Sie uns PPP von der Kommandozeile
aus starten. Beachten Sie, dass in allen Beispielen
example der Hostname der Maschine ist,
auf der PPP läuft.
ppp
starten Sie wie folgt:
#
ppp
ppp ON example> set device /dev/cuau1
Mit dem zweiten Befehl wird das Gerät
cuau1
festgelegt.
ppp ON example> set speed 115200
Dieser Befehlt setzt die Verbindungsgeschwindigkeit auf 115200 kbps.
ppp ON example> enable dns
Dieser Befehl weist ppp
an, den
Resolver zu konfigurieren und in
/etc/resolv.conf
Einträge für den
Nameserver hinzuzufügen. Falls ppp
nicht
in der Lage ist den Hostnamen selbst zu bestimmen, kann dieser
auch später manuell eingetragen werden.
ppp ON example> term
Wechselt in den „Terminal“-Modus, um das Modem manuell kontrollieren zu können.
deflink: Entering terminal mode on /dev/cuau1
type '~h' for help
at
OKatdt
123456789
Sie verwenden at
zur Initialisierung
des Modems und dann atdt
sowie die Nummer
des ISPs, um den Einwählprozess zu
starten.
CONNECT
Dies ist die Bestätigung, dass eine Verbindung aufgebaut wurde. Falls wir Verbindungsprobleme bekommen, die nicht mit der Hardware zusammenhängen, werden wir an dieser Stelle ansetzen müssen, um eine Lösung zu finden.
ISP Login:myusername
Hier werden Sie nach einem Benutzernamen gefragt. Geben Sie am Prompt den Namen ein, den Ihnen der ISP zur Verfügung gestellt hat.
ISP Pass:mypassword
An dieser Stelle müssen Sie das Passwort angeben, das Ihnen vom ISP vorgegeben wurde. Das Passwort wird, analog dem normalen Anmeldevorgang, nicht angezeigt.
Shell or PPP:ppp
Abhängig vom ISP, kann es sein, dass
dieser Prompt nicht erscheint. Wir werden hier gefragt, ob
wir eine Shell beim Provider verwenden oder
ppp
starten wollen. Weil wir eine
Internetverbindung aufbauen wollen, haben wir uns in diesem
Beispiel für ppp
entschieden.
Ppp ON example>
Beachten Sie, dass sich in diesem Beispiel das erste
p
in einen Großbuchstaben verwandelt hat.
Dies zeigt, dass wir erfolgreich eine Verbindung zum
ISP hergestellt haben.
PPp ON example>
An dieser Stelle haben wir uns erfolgreich beim ISP authentifiziert und warten darauf, dass uns eine IP-Adresse zugewiesen wird.
PPP ON example>
Wir haben uns mit der Gegenstelle auf eine IP-Adresse geeinigt und den Verbindungsaufbau erfolgreich abgeschlossen.
PPP ON example> add default HISADDR
Hier geben wir unsere Standardroute an. Weil zu diesem
Zeitpunkt unsere einzige Verbindung zu unserer Gegenstelle
besteht, müssen wir dies tun, bevor wir Kontakt zur Außenwelt
aufnehmen können. Falls dies aufgrund bestehender Routen
nicht funktionieren sollte, können Sie ein Ausrufungszeichen
!
vor add
setzen. Sie
können diese Standardroute aber auch vor dem eigentlichen
Verbindungsaufbau angeben und PPP
wird entsprechend eine neue Route aushandeln.
Wenn alles gut ging, sollten wir nun eine aktive
Internetverbindung haben, die wir mit Ctrl+z
in den Hintergrund schicken können. Wenn Sie feststellen,
dass PPP
wieder zu ppp
wird, ist die Verbindung abgebrochen. Es ist gut dies zu
wissen, weil dadurch der Verbindungsstatus angezeigt wird.
Große P
s zeigen an, dass eine Verbindung
zum ISP besteht und kleine
p
s zeigen an, dass keine Verbindung
besteht.
Wenn keine Verbindung aufgebaut werden kann, schalten
Sie die Hardware-Flusssteuerung CTS/RTS
aus, indem Sie die Option set ctsrts off
verwenden. Dies ist zumeist dann der Fall, wenn Sie mit
einem PPP-fähigen Terminalserver
verbunden sind. Hier bleibt PPP
bei dem Versuch hängen, Daten über die Nachrichtenverbindung
zu schicken, weil auf einCTS-Signal
(Clear-to-Send) gewartet wird, das vielleicht nie kommt.
Wenn Sie diese Option jedoch gebrauchen, sollten Sie auch
die Option set accmap
verwenden, die
erforderlich sein kann, um bestimmte Hardware zu
kontrollieren, die auf die Übertragung bestimmter Zeichen
zwischen den Kommunikations-Endpunkten (zumeist XON/XOFF)
angewiesen ist. Die Manualpage ppp(8) bietet mehr
Informationen zu dieser Option und ihrer Verwendung.
Für ein älteres Modem benötigen Sie vielleicht die
Option set parity even
. Standardmäßig wird
keine Parität vorausgesetzt, sie ist aber für die
Fehlerprüfung bei älteren Modems und bei bestimmten
ISPs erforderlich.
PPP kehrt möglicherweise
nicht in den Befehlsmodus zurück, was normalerweise
auf einen Fehler bei der Aushandlung hinweist, wobei der
ISP wartet, dass der
Aushandlungsprozess beginnt. Die Option ~p
erzwingt in diesem Fall den Beginn des
Aushandlungsprozesses.
Wenn der Login-Prompt nie erscheint, wird wahrscheinlich PAP oder CHAP für die Authentifizierung benötigt. Um PAP oder CHAP zu verwenden, ergänzen Sie PPP um folgende Optionen, bevor Sie in den Terminalmodus wechseln:
ppp ON example> set authname myusername
Hierbei sollte myusername
durch den Benutzernamen ersetzt werden, den Sie vom
ISP bekommen haben.
ppp ON example> set authkey mypassword
mypassword
sollten Sie
durch das Passwort ersetzen, das Ihnen der
ISP zugewiesen hat.
Wenn die Verbindung aufgebaut wird, Sie aber keine Rechner
unter dem Domänen-Namen erreichen können, versuchen Sie, einen
Rechner mit ping(8) und seiner
IP-Adresse zu erreichen. Wenn 100% der
Pakete verloren gehen, ist es sehr wahrscheinlich, dass keine
Standardroute zugewiesen wurde. Überprüfen Sie, ob während
des Verbindungsaufbaus die Option
add default HISADDR
gesetzt war. Wenn Sie zu
einer entfernten IP-Adresse eine Verbindung
aufbauen können, ist es möglich, dass die Adresse eines
Nameservers nicht in /etc/resolv.conf
eingetragen wurde. Diese Datei sollte folgendermaßen
aussehen:
domainexample.com
nameserverx.x.x.x
nameservery.y.y.y
Dabei sollten x.x.x.x
und
y.y.y.y
durch die
IP-Adressen der
DNS-Server des ISPs
ersetzt werden.
Mit syslog(3) kann die
PPP-Verbindung protokolliert
werden. Fügen Sie einfach die folgende Zeile in
/etc/syslog.conf
ein:
!ppp *.* /var/log/ppp.log
Wenn Sie Fragen zu FreeBSD haben, schicken Sie eine E-Mail an
<de-bsd-questions@de.FreeBSD.org>.
Wenn Sie Fragen zu dieser Dokumentation haben, schicken Sie eine E-Mail an
<de-bsd-translators@de.FreeBSD.org>.